Die Schweiz gehört gemäss dem Global Peace Index zu den 20 friedlichsten Länder weltweit. Dieser Titel ist bemerkenswert, soll aber nicht darüber hinweg täuschen, dass in der Schweiz in noch nicht allzu langer Vergangenheit teils schreckliche Verbrechen begangen wurden. Allein im Jahr 2017 sind in der Schweiz 45 Personen einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen. Hier ist die Top 10 der grössten Verbrechen der Schweiz.
10. Brandstiftung in Thusis
Eine Krankheit trieb im Dezemer 2017 einen Lehrling dazu, seinen Lehrbetrieb abzubrennen. Die Landi in Thusis brennt in Folge von Brandstiftung durch den Lehrling bis auf die Grundmauern nieder. Der verursachte Sachschaden beträgt 8 Millionen Franken. Wie durch ein Wunder gibt es keine Verletzten oder Toten.
9. Hans Vollenweider
Die Geschichte von Hans Vollenweider ist schweizweit bekannt, weil er als letzte Person in der Schweiz zum Tode verurteilte und hingerichtete wurde. Seine Tat: Innerhalb von zehn Tagen erschiesst der bereits mehrfach vorbestrafte Vollenweider im Juni 1939 in Folge eines missratenen Raubüberfalls den Chauffeur Hermann Zwyssig, den Postboten Emil Stoll sowie den Polizisten Alois von Moos. Seine Hinrichtung war umstritten, da die Abschaffung der Todesstrafe in der Schweiz bereits per Volksabstimmung am 3. Juli 1938 beschlossen worden waren. Er wurde im Oktober 1940 hingerichtet.
8. Vierfach Mord von Rupperswil
Der Vierfachmord von Rupperswil gilt als eines der grausamsten Verbrechen der Schweizer Kriminalgeschichte. Die Mordausführungen von Thomas N. sind an Kaltblütigkeit kaum zu übertreffen. Seine vier Opfer, die Mutter Carla Schauer (†48), ihre beiden Söhne Davin (†13) und Dion (†19) sowie dessen Freundin Simona F. (†21) suchte er zufällig aus. Zugang zur Wohnung verschaffte er sich mit einem Trick. Mit einer gefälschten Visitenkarte gab er sich als Schulpsychologe aus. Die Motive des Mörders waren finanzieller und sexueller Art.
7. Fünffachmord von Seewen
Als grösstes ungelöstes Verbrechen der Schweiz gilt der Mordfall von Seewen. Im Jahr 1976 wurden in der 1000-Seelengemeinde Seewen im Kanton Solothurn fünf Menschen ermordet. Die Ermordung glich einer regelrechten Hinrichtung. Ermordet wurde das Hausbesitzerehepaar, die 80-jährige Schwester des Hausbesitzers sowie deren beide Söhne. Alle Opfer wurden aus einer Distanz von höchstens drei Meter erschossen und wiesen Schüsse in Stirn und Brust auf. Keines der Opfer versuchte zu fliehen.
6. Sadist von Romont
Zwischen 1981 und 1987 hat der als «Sadist von Romont» bekannt gewordene Michel Peiry mindestens fünf Jugendliche getötet und weitere gefoltert. Im Oktober 1989 wurde er für seine Taten zu lebenslanger Haft verurteilt. Ein Gesuch auf vorzeitige Entlassung wurde 2002 von der zuständigen Behörde des Kantons Wallis abgelehnt.
5. Kindermörder Werner Ferrari
Werner Ferrari ist einer der bekanntesten Schweizer Serienmörder. Zwischen 1980 und 1989 lockte er mindestens fünf Kinder zum Beispiel von Volksfesten weg, missbrauchte einige der Opfer und erdrosselte sie. Die Fahndung nach Werner Ferrari ist die wohl längste und intensivste Polizeifahndung in der Schweizer Kriminalgeschichte. Fast zehn Jahre lang lief die Fahndung ins Leere. Insgesamt wurden in der Zeit zwischen 1980 und 1989 schweizweit elf Kinder entführt. Acht Kinder wurden brutal ermordet aufgefunden, drei gelten bis heute offiziell als vermisst. Ob Werner Ferrari auch die weiteren bis heute ungeklärten Mordfälle verübt hat, ist bis heute im Unklaren. Er selbst legte für vier Fälle Geständnisse ab. Der Mord an der 12-jährigen Ruth Steinmann, für den er ebenfalls verurteilt wurde, bestritt er vehement.
4. Amoklauf im Zuger Kantonsratssaal
Bei einem Amoklauf während einer Sitzung des Zuger Kantonsrates tötet Friedrich Leibacher 14 Politiker. Kurz nach der Tat nahm er sich selbst das Leben. Leibacher fühlte sich vom Rechtsstaat derart schlecht und nachteilig behandelt, dass er sich zu dieser Tat gedrängt sah. Er gelangte bewaffnet mit einem Sturmgewehr 90, einer Pistole SIG Sauer P232, einer Vorderschaftrepetierflinte Remington 870 sowie einem Revolver S&W Model 19-7 unbehelligt ins Zuger Parlamentsgebäude. Im Gebäude feuerte er insgesamt 91 Schüsse ab und tötete drei Regierungsräte und elf Kantonsräte. Er hinterliess am Tatort einen Abschiedsbrief «Tag des Zornes für die Zuger Mafia».
3. Ritualmord der Sonnentempler
Die Sonnentempler waren eine apokalyptisch ausgerichtete Sekte und sorgten weltweit für Aufsehen, als 74 Mitglieder bei vier kollektiven rituellen Mord- und Suizid-Handlungen ums Leben kamen. Auslöser des Massenselbstmords war eine Lappalie: der Vorname eines Neugeborenen. Die Massaker in der Schweiz geschahen am 2, 4. und 5. Oktober 1994 in den Ortschaften Cheiry im Kanton Fribourg und Granges-sur-Salvan im Kanton Wallis. In der Schweiz kamen bei den rituellen Morden und Selbstmorden insgesamt 48 Mitglieder der Sonnentempler ums Leben. In Cheiry wurden 23 in goldene und weisse Kultgewänder gehüllte Tote gefunden. In Granges-sur-Salvan starben 25 Menschen. Es folgten weitere Massaker in Frankreich und Kanada.
2. Postraub
Gleich zwei Mal haben in den 1990er Jahren Posträuber in der Stadt Zürich zugeschlagen. Am 8. Februar 1994 haben fünf maskierte und bewaffnete Männer bei der Sihlpost Zürich Postsendungen im Wert von gegen 14 Millionen Franken gestohlen. Die Täter drangen kurz nach 20:30 Uhr in das Areal der Post ein, hielten ein Elektrofahrzeug an und zwangen den Fahrer zur Herausgabe des Schlüssels. Aus dem Anhänger des Fahrzeugs stahlen die Täter 19 Säcke mit Wertgegenständen wie Bargeld, Gold, Wertschriften und Schmuck. Der Raub konnte bis heute nicht aufgeklärt werden. Schlechter erging es den Räubern, die am sogenannten Fraumünster-Postraub beteiligt waren. Im Jahr 1997 hat Domenico Silano zusammen mit Komplizen den grössten Postraub der Welt begangen und dabei 53 Millionen Franken erbeutet. Bereits zehn Tage nach der Tat konnten die Fahnder achtzehn Menschen verhaften und 20 Millionen sicherstellen. Zwar konnten die Drahtzieher ermittelt werden, aber der Verbleib von 27 Millionen konnte bis heute nicht geklärt werden.
1. Todespfleger von Luzern
Der schlimmste Serienmörder der Schweiz ist Roger Andermatt. Bekannt wurde er als «Todespfleger von Luzern». Mit 22 getöteten Menschen zwischen 1995 und 2001 ist er der Serienmörder mit den meisten Opfern in der schweizerischen Kriminalgeschichte. In zweiter Instanz wurde er jedoch nur noch in sieben Fällen wegen Mordes belangt, die restlichen Fälle wurden nur noch als vorsätzliche Tötung eingestuft. Der geständige Andermatt wurde aufgrund der grossen Anzahl von Opfern trotz Straflinderung zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt.