Top 10 der giftigsten Pflanzen der Welt

von Luzi Stadler

Dass Pflanzen und Gewächse grosse Heilkräfte haben ist weltbekannt. In Forschung und Medizin werden Extrakte genutzt, um Medikamente herzustellen und als Tee oder Umschlag Abhilfe zu schaffen. Manche Pflanzen jedoch wirken genau gegenteilig und können für Mensch und Tier grosse Gefahren bergen, wenn nicht sogar tödlich sein. Die Flora beherbergt zahlreiche Pflanzen, die mit ihren schönen Blüten und Samen anziehend wirken, aber für uns absolut gefährlich sind. Ihre giftigen Inhaltsstoffe können manchmal bereits durch Berührung übertragen werden. Damit Sie sich besser auskennen, stellen wir Ihnen die Top 10 der giftigsten Pflanzen der Welt vor.

10. Diptam, Asien / Südosteuropa / Nordfrika

Die als Brennender Busch bezeichnete Pflanze steht bereits seit 1936 unter Naturschutz. Das seltene Gewächs ist mit seinen rosa Blüten und den blauen Flammen an seinen Rispen ein echter Blickfang. Menschen sollten zu der Pflanze jedoch lieber Abstand halten. Sie sondert Isopren ab, eine Flüssigkeit, die hochentzündlich und phototoxisch ist. Beim Kontakt mit menschlicher Haut und anschliessendem Sonnenbaden führt dies zu schwersten Verbrennungen.

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9. Eibe, weltweit verbreitet

Die Eibe und ihre diversen Verwandten weltweit gelten als beliebte Heckenpflanzen, die Gärten und Einfahren blickdicht abschirmen. Dabei sind sie in der Handhabung sowohl für Anfänger als auch für Gartenprofis leicht zu handhaben. Ihre roten Beeren und die Nadelblätter sind zwar dekorativ, aber leider auch giftig. Taxin, der in Beeren und Blättern enthaltene Stoff, ist selbst in kleinen Mengen giftig und führt zu Übelkeit und Krampfanfällen, die auch tödlich enden können.

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8. Australische Brennnessel, Australien / Indonesien

Brennnessel sind weit verbreitet und der Kontakt mit dem Gewächs ist den Meisten aus der Kindheit bekannt. Die Brennhaare verursachen Pusteln und einen stechenden, brennenden Schmerz, der jedoch schnell wieder verschwindet. Bei der in Australien vorkommenden Dendrocnide moroides (auch bekannt unter dem Namen «the suicide plant») allerdings hält der Schmerz mehrere Tage oder auch Monate an. Davor schützen kann man sich lediglich, indem man die Pflanze weit umgeht.

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7. Paternostererbse, Indien

Die kleinen auffällig roten Samen des Abrus precatorius werden oftmals zu Schmuck verarbeitet. Glücklicherweise werden sie dazu getrocknet und selten vom Träger zerkaut. Die unreifen Samen allerdings enthalten Abrin, einen hochgiftigen Stoff, der bei Menschen zu Organversagen und anderen Ausfällen führen kann.

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6. Schwarze Tollkirsche, Skandinavien / Südeuropa / Nordafrika / Iran

Die Atropa belladonna ist sowohl Heil- als auch Giftpflanze in einem. Wegen ihrer pupillenvergrössernden Wirkung wurde die „Schöne Dame“ im Altertum gerne von Frauen als Schönheitsmittel genommen. Das in der Tollkirsche enthaltene Atrophin wird heute in Medikamenten verarbeitet. Roh gegessen führen bereits kleinste Beerenmengen zum Tod.

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5. Gefleckter Schierling, Europa / Asien

Der Schierling gehört zu den giftigsten in Europa einheimischen Gewächsen. Der Teufelspeterlin, wie er auch genannt wird, enthält in allen Bestandteilen das Pseudoalkaloid Coniin. Der Stoff wirkt unmittelbar auf das Nervensystem. Eine Vergiftung führt zur Atemlähmung bis zum Erstickungstod. Im Altertum wurde das Kraut dazu verwendet, Verurteilte hinzurichten. Der Trank aus Wurzeln und Blättern brachte beispielsweise Sokrates den Tod.

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4. Zerberusbaum, Indien / Madagaskar / Westpazifik

Der Zerberusbaum wird unter anderem auch Selbstmordbaum genannt. Zu dem Namen gelangte er wegen seiner Früchte, die nach dem Verzehr und ohne Behandlung innerhalb von sechs Stunden zum Tod führen. Der Inhaltsstoff Herzglycosid erschwert die Atmung und führt zum Herzstillstand. Das Gift ist nur schwer nachzuweisen. Der Baum, der ursprünglich gern zur Strassenbepflanzung genutzt wurde, ist deshalb heute eher selten geworden.

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3. Wunderbaum, Nordost-Afrika / Naher Osten

Das Öl des Rizinus wird heute oftmals in der Kosmetik und Haarpflege genutzt. Die Samen des Baumes jedoch enthalten Rizin, ein Gift, welches die Verklumpung der roten Blutkörperchen verursacht. Bereits einige Samen können für den Menschen tödlich sein. Nur 48 Stunden nach der Einnahme tritt nach Kreislaufversagen bereits der Tod ein.

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2. Blauer Eisenhut, Schweiz / Mitteleuropa

Die giftigste Pflanze Europas ist zugleich eine, die mit ihren hübschen lilafarbenen Blüten gern als Arznei- und Zierpflanze genutzt wird. Wer ihn allerdings im Garten bewundern möchte, sollte Vorsicht im Umgang walten lassen. Bei Hautkontakt löst das enthaltene Aconitin Lähmungserscheinungen und Taubheit an der Berührungsstelle aus. Wer die Pflanze versehentlich verschluckt, dem droht grosse Gefahr. Das Gift lähmt die Atemmuskulatur, was zum Tode führen kann.

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1. Manchinelbaum, Südamerika / Mittelamerika

Unsere Top 10 Liste wird angeführt von einem wirklich gefährlichen und gemeinen Baum, der in seiner Heimat auch als „Äpfelchen des Todes“ bekannt ist. Der Baum trägt kleine, apfelähnliche Früchte und wächst meist in Strandnähe. Sowohl in Blättern als auch Früchten und Rinde trägt der Baum einen ätzenden Milchsaft, der bei Regen als Flüssigkeit oder Verbrennung als Gas austritt. Bei Menschen führt der Milchsaft zu Verätzungen. Das Gas kann zum Erblinden führen, falls es in die Augen gerät. Auch der Verzehr der Früchte kann tödlich enden. Um auf die Gefahr hinzuweisen wird der Baum heute oft mit einem roten X markiert.

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