Top 10 Der gefährlichsten Viren der Welt

von Luzi Stadler

Das Coronavirus (COVID-19) hat im Jahr 2020 eine weltweite Pandemie ausgelöst und gehört zu den schlimmsten Krankheiten der jüngsten Vergangenheit. Doch nicht nur das Coronavirus kann für Menschen gefährlich sein, auch andere Viren haben in der Vergangenheit schon zu tödlichen Pandemien geführt. In dieser Top 10 Liste stellen wir die gefährlichsten Viren der Welt vor.

10. Humane Noroviren

Noroviren lösen eine hochansteckende Krankheit aus, die zu Durchfall und Erbrechen führt. Umgangssprachlich bezeichnet man die durch Noroviren verursachte Krankheit als Magen-Darm-Grippe. Je nach Schwere der Erkrankung kann der durch das Erbrechen und den Durchfall bedingte Wasserverlust des Körpers ohne Behandlung zum Tod führen. In vielen Ländern ist die Erkrankung durch das Norovirus meldepflichtig.

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9. Herpes-Viren

Herpes Viren sind in der Regel nicht besonders gefährlich. In seltenen Fällen kann das Virus zu einer Entzündung des Gehirns führen, einer sogenannten HSV-Enzephalitis. Dabei handelt es sich um eine ernsthafte Erkrankung mit einer hohen Sterblichkeit von ca. 70%. In Mitteleuropa erkranken jährlich ca. 400 Personen an einer HSV-Enzephalitis. Speziell an den Herpes Viren ist, dass diese nach einer Erstinfektion in einem Ruhezustand stets lebenslang im Körper verbleiben. Daher kann es gelegentlichen zu Rückfällen kommen. Oft ist der Auslöser eines Rückfalls akuter emotionaler Stress.

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8. Masern

Masern-Viren lösen eine hoch ansteckende Infektionskrankheit aus, die Fieber und einen erheblich geschwächten Allgemeinzustand hervorruft. Masern gilt als sogenannte Kinderkrankheit und ist in den meisten Ländern Meldepflichtig. Das Masernvirus kann in manchen Fällen lebensbedrohlich sein und schwere Lungen- und Hirnentzündungen hervorrufen. Die Sterblichkeit liegt zwischen 0.1 und 0.5%. In Entwicklungsländern liegt die Todesrate wesentlich höher, teilweise bei bis zu 25%.

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7. Influenza-Viren

Die Influenza Viren kennen wir umgangssprachlich als Grippe. Jährlich erkranken 10 bis 20% der Weltbevölkerung an einer Influenza-Grippe. Auch die als Vogelgrippe und Schweinegrippe bezeichneten Krankheiten gehören zur Gruppe der Influenza Viren. Weltweite Influenza-Pandemien gab es 1918 (Spanische Grippe), 1957 (Asiatische Grippe), 1968 (Hongkong-Grippe) und 1977 (Russische Grippe). Beschreibungen von früheren Grippe-Epidemien liegen jedoch schon seit dem 16. Jahrhundert vor. Die bisher tödlichste durch die Influenza Viren ausgelöste Pandemie war die Spanische Grippe im Jahr 1918 mit weltweit bis zu 50 Millionen toten. Die letzte weltweite Influenza-Pandemie gab es 2009/2010, bekannt als Schweinegrippe. Während der Schweinegrippe-Pandemie bestellte das Schweizer Bundesamt für Gesundheit acht Millionen Dosen Impfungen, da sich die Schweinegrippe aber nicht wie erwartet ausbreitete, wurden tatsächlich nur 2.5 Millionen Dosen geimpft.

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6. Hepatitis B

Das Hepatitis-B-Virus ist bei etwa 350 Millionen Menschen im Blut nachweisbar und ist somit eine der weltweit häufigsten Viruserkrankung. Das Virus verursacht eine Infektionskrankheit der Leber, die in der Regel nach zwei bis sechs Wochen ausheilt. In etwa 10% der Fälle verläuft eine Hepatitis B Erkrankung chronisch. Das heisst, die Erkrankung heilt nicht innert zwei bis sechs Wochen von alleine wieder ab. Verläuft die Krankheit chronisch, kann das zu einer Krebserkrankung der Leber führen. Je jünger man ist, desto höher ist das Risiko, an einer chronischen Hepatitis B zu erkranken. Mit steigendem Alter nimmt das Risiko stetig ab. Neugeborene werden bei einer Infektion in über 90% der Fälle zu chronischen Virusträgern. Etwa 0,5 bis 1% der Erkrankten sterben an Hepatitis B. Die Impfung ist die wichtigste Massnahme zur Vermeidung der Infektion mit Hepatitis B.

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5. SARS-Coronavirus

Das «Schwere akute Atemwegssyndrom Coronavirus 2» ist ein neuartiges Coronavirus, das erstmals im Januar 2020 in der chinesischen Stadt Wuhan entdeckt wurde. Das Virus verursacht die Erkrankung namens COVID-19 und ist Auslöser der weltweiten COVID-19-Pandemie. Zur Familie der Corona-Viren gehört nicht nur COVID-19, sondern auch das 2012 auf der Arabischen Halbinsel bekannt gewordene und weitaus tödlichere MERS-CoV, welches beim Menschen eine schwere Infektion der Atemwege, Lungenentzündung und Nierenversagen verursachen kann. Das MERS-CoV verläuft im Gegensatz zur COVID-19 Infektion meist viel schwerer und oft tödlich. Bekannt sind die neuen Corona-Viren spätestens seit November 2002, als es in der südchinesischen Provinz Guangdong erstmals beobachtet wurde und dort die sogenannte SARS-Pandemie mit knapp 800 Todesopfern auslöste.

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4. Rabiesvirus

Das Rabiesvirus wird umgangssprachlich auch Tollwut-Virus genannt. Das Virus greift das Nervensystem an und löst die als Tollwut bekannte Krankheit aus. Die Folge ist eine lebensbedrohliche Gehirnentzündung, die praktisch immer tödlich verläuft. Das Virus wird zu 99% von (meist wildlebenden) Hunden auf den Menschen übertragen. Es kann aber auch von anderen Wildtieren wie dem Fuchs, Waschbär, Stinktier, Schakal oder der Fledermaus zu einer Übertragung auf den Menschen kommen. Es existiert ein Impfstoff gegen die Tollwut, der aber meist erst direkt nach einer Infektion verabreicht wird.

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3. HIV-Viren

Die Verbreitung des HIV-Virus hat sich Anfang der 1980er Jahre zu einer weltweiten Pandemie entwickelt. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen sind bisher etwa 39 Millionen Menschen an den Folgen von HIV gestorben. Eine unbehandelte HIV-Infektion führt in der Regel nach einiger Zeit zu AIDS. Die Krankheit AIDS zerstört das körpereigene Immunsystem, weswegen schon eine einfache Erkältung für eine an AIDS erkrankte Person lebensbedrohlich werden kann. Eine Impfung steht nicht zur Verfügung. Jedoch kann durch eine immer effektivere Behandlung von HIV-Infizierten der Ausbruch der AIDS-Erkrankung immer öfters verzögert oder gar gänzlich verhindert werden.

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2. Ebola

Das Ebola-Virus löst das sogenannte Ebolafieber aus. In der jüngsten Vergangenheit ist es in Afrika zu zwei schweren Ebola Epidemien gekommen, in deren Folge mehrere tausend Menschen an Ebola gestorben sind. Der Erreger kann von erkrankten Menschen durch Körperflüssigkeiten übertragen werden. Durch Isolierung der Erkrankten und Schutzkleidung für pflegende Angehörige kann man sich in der Regel zuverlässig vor einer Infektion schützen. Je nach Virusart verläuft die Erkrankung in etwa 25 bis 90 Prozent der Fälle tödlich. Als Therapie stehen Massnahmen zur Linderung einzelner Krankheitssymptome zur Verfügung. Seit 2012 wird an einem Impfstoff gearbeitet. Während der Ebolafieber-Epidemie 2018 im Osten der Demokratischen Republik Kongo wurden ca. 50’000 Menschen mit dem Ebola-Impfstoff versorgt.

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1. Pocken

Pocken (nicht zu verwechseln mit den weniger gefährlichen Windpocken) sind eine für den Menschen lebensbedrohliche Infektionskrankheit. Pockenviren sind hoch ansteckend und führen je nach Virenstamm zu einer Krankheit mit einer Sterblichkeit von bis zu 90%. In schwereren Fällen können Erblindung, Gehörlosigkeit, Lähmungen, Hirnschäden sowie Lungenentzündungen auftreten. Oft verläuft die Krankheit tödlich. Durch ein konsequentes Impf- und Bekämpfungsprogramm der WHO wurde erreicht, dass die Welt am 8. Mai 1980 für pockenfrei erklärt werden konnte. Seit den letzten bekannten Erkrankungen im Jahr 1977 in Somalia sind keine neuen Pockenfälle mehr aufgetreten. Weil das Virus nur von Mensch zu Mensch übertragen werden kann, könnte das Virus heute als ausgerottet gelten. Jedoch bewahren jeweils ein amerikanisches und ein russisches Labor bis heute noch Pockenviren auf.

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